"Die Wasser- und Abwasserwirtschaft unterstützt nachhaltig das Ziel der Vereinten Nationen, eine sichere Sanitärversorgung weltweit zu gewährleisten. Dies sichert die Lebensgrundlage künftiger Generationen", erklärte Peter Rebohle, Vizepräsident des Bundesverbandes der Energie -und Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin, zum Weltwassertag am 22. März 2008.

Wichtig sei es, besonders in Entwicklungsländern die oftmals unterschätzte Bedeutung der Abwasserentsorgung für Gesundheit und Umwelt deutlich zu machen. Ohne eine sichere Abwasserentsorgung sei langfristig auch keine sichere Trinkwasserversorgung möglich. "Die Kinder sind in Entwicklungsländern die Leidtragenden. Die Zahlen dort sprechen für sich: Fast 90 Prozent der Todesfälle bei Kindern gehen auf einen Mangel an Hygiene, fehlender Abwasserentsorgung und nicht sicherer Trinkwasserversorgung zurück", so Rebohle. Deutschland sei eines der Hauptgeberländer für den Ausbau der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Entwicklungsländern. Dennoch sollten die Anstrengungen weiter verstärkt werden, um die auf dem Weltgipfel in Johannesburg beschlossenen Ziele umzusetzen. "In Deutschland ist heute eine sichere Trinkwasserversorgung und sicheren Abwasserentsorgung selbstverständlich", betonte Rebohle.

Mit einem großen Wasserreichtum, gutem Umwelt- und Gewässerschutz, hoher Trinkwasserqualität und hohem Abwasserreinigungsstandard biete die Wasserwirtschaft in Deutschland Bürgerinnen und Bürgern eine hohe Lebensqualität und einen wirksamen Schutz der Gesundheit. "Das war früher auch bei uns nicht immer so. Anfang des letzten Jahrhunderts gab es noch Probleme. Heute sichert die kommunal verankerte Wasserwirtschaft in Deutschland mit Investitionen von rund sechs bis acht Milliarden Euro jährlich Qualität, Schutz und Sanierung der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung," erklärte Rebohle. Wasser sei eine erneuerbare Ressource. Rebohle: "In Deutschland werden nachhaltige Bewirtschaftungsmaßnahmen bei Gewinnung, Umgang und Schutz der Gewässer angewendet."

Für die öffentliche Wasserversorgung würden im Jahr nur drei Prozent der Ressource gefördert, die nach der Nutzung wieder in den Wasserkreislauf zurückgeführt werden. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern herrsche ein eklatanter Mangel an sauberem Wasser. "Was bei uns einfach so aus dem Wasserhahn sprudelt, ist dort ein rares Gut", betonte Rebohle. "Der deutsche Wasserüberfluss ist nicht beliebig übertragbar und übertriebenes Wassersparen bei uns löst nicht die Probleme in Entwicklungs- und Schwellenländern. Es gibt zur Realisierung von wasserwirtschaftlichen Maßnahmen in den Problemgebieten vor Ort keine echte Alternative", erklärte Rebohle. "Wasser ist ein sensibles Gut. Belastungen der Naturressource müssen an der Quelle vermieden werden", so Rebohle. Im Hinblick auf die Beratungen zur Novelle der europäischen Pestizidzulassung und der Diskussion um die Zulassungskriterien von Arzneimitteln sei eine Umweltverträglichkeit der Stoffe und Metabolite erforderlich, um Belastungen der Gewässer zu vermeiden.